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30 Jahre Naturschutzgebiet: Auf den Blumenberg im Achental: Geigelstein 1.808 m

Der Geigelstein ist der Blumenberg in den Chiemgauer Alpen. Ursprünglich sollte hier, hoch über Schleching, eine Skischaukel gebaut werden, aber 1991 wurde der Geigelstein zum Naturschutzgebiet erklärt. Damit konnte der Artenreichtum mit 720 Farn- und Blütenpflanzenarten, davon 111 geschützte, erhalten werden. Auch wird die traditionelle Almwirtschaft mit dem Ziel fortgesetzt, Verbuschung zu verhindern. Das wunderschöne Panorama vom Geigelstein bietet an klaren Tagen einen Ausblick bis zu den Berchtesgadener Alpen, zum Chiemsee und zum Kaisergebirge.   

Für die beeindruckende Wanderung auf den Geigelstein nehmen wir uns einen ganzen Tag Zeit, um durchweg zu genießen. Wegen seiner außergewöhnlichen Flora und Fauna ist er als „Blumenberg des Chiemgaus“ bekannt und wurde 1991 unter Naturschutz gestellt.

Mit dem ÖPNV-Bus oder dem Auto geht es zur ehemaligen Talstation der Geigelsteinbahn in Ettenhausen. Wir folgen dem Almweg, der uns zunächst durch den angenehm schattigen Bergmischwald führt. Nach 45 Minuten sehen wir links das idyllisch gelegene Berghotel „Breitenstein“. Dort beginnt das weitläufige Almgelände und wir sind damit im Herzen des Naturschutzgebietes. Die Almkaser der Wuhrsteinalm laden zu einer Rast vor der imposanten Kulisse des 1.661 m hohen Breitensteinmassivs ein.

Durch blumenbunte Almweiden mit friedlich grasendem Jungvieh geht es in einer knappen Stunde bis zur Wirtsalm. Bis zum Gipfel fehlen uns jetzt nur noch knapp 400 Höhenmeter. Der Weg wird nun steiler. Wir erreichen die Geigelstein-Scharte und haben freie Sicht Richtung Westen und Süden. Vor uns stehen die Mühlhörndlwand und der Spitzstein. Wilder und Zahmer Kaiser sind zum Greifen nah. Noch ein Schluck aus der Trinkflasche, denn die letzte halbe Stunde zum Gipfel hat es noch einmal in sich. Die Dohlen begrüßen uns und teilen mit uns das Gipfelglück. Ein großer Vogel kreist in einiger Entfernung – direkt über der Rossalm. Der Blick durchs Fernglas bestätigt unsere Vermutung, dass es sich um einen Steinadler handelt – da werden wir heute vielleicht keine Murmeltiere zu sehen bekommen. Nach einer ordentlichen Brotzeit am Gipfel reißen uns los von unseren Beobachtungen, denn eine Bergtour ist erst im Tal zu Ende. Die Wanderung vom Geigelsteingipfel hinüber zur Rossalm und weiter zur Haidenholzalm führt durch einen eindrucksvollen Pflanzenreichtum. Schon die Querung zum Rossalm-Plateau wird gesäumt von einem Blütenmeer mit Wechselnden Farbspielen, dort das Blau des Stengellosen Enzians, wo es feuchter wird die gelben Trollblumen. Je nach Jahreszeit sind die auffallenden Blüten vom Punktierten Enzian, Weißen Germer oder der Alpenrose zu sehen. Anfang August kann man den Schwalbenwurzenzian und den Ungarischen Enzian entdecken. Das inzwischen geschulte Auge entdeckt auch kleine Kostbarkeiten am Wegesrand, wie das seltene schwarze Kohlröschen, ein der mehr als 40 im Geigelsteingebiet vorkommenden Orchideen-Arten. Das letzte Stück Weg bis zu den Haidenholzalmen führt uns durch eine Bachschlucht mit üppiger Vegetation. Noch einmal genießen wir das Panorama und sammeln beim Linner- oder Weberbauer-Kaser Kraft für den letzten Teil des Abstieges. Dieser führt über den Forstweg hinab immer rechtshaltend zurück nach Ettenhausen.

Eine „schnellere Variante“ lässt sich vom Achental aus Ettenhausen zum Gipfel "angehen". Außerdem bietet sich auch die Variante einer lohenden Überschreitung des benachbarten Breitenstein (1.661 m) an. Dass der Geigelstein einer der schönsten Aussichtsberge im Chiemgau ist, ist unbestritten, egal von welcher Seite man die Tour beginnt.

Als Ausgangspunkt bietet sich der große Wanderparkplatz an der ehemaligen Talstation der Sesselbahn auf 620 m an.
Wir starten über die ausgeschilderte Forststraße (Weg Nr. 8) in 1 1/2 Std. zur Wuhrsteinalm (1150 m). Ab Wuhrsteinalm durch das herrliche Almgebiet führt ein breiter Wirtschaftsweg entlang des Schlepplifts zur Wirtsalm (1.421 m) . Einige Meter hinter der Hütte wird die Straße zu einem Pfad. Ab dem Wegweiser geht es rechts Richtung Geigelstein / Rossalm. Der kleine Bergweg führt in Serpentinen über die Almwiese hinauf  in eine Scharte. Von hier geht's nach rechts durch eine Latschengasse zum Rücken des Geigelstein und nun meist etwas links haltend vom Kamm (westseitig) in Kehren empor. Kurz unterm Gipfel wird der Steig dann zum Teil schottrig, führt aber unschwierig zum höchsten Punkt mit Holzkreuz und kleiner Kapelle. 

Als eine Variante für den Abstieg steigen wir vom Geigelsteinsattel zur Priener Hütte mit Rückweg über die Karlalm (Weg Nr. 8 möglich) ab. Von der Rossalm geht der Weg Nr. 8 am Schneegraben vorbei zur Haidenholz-Alm. Ab hier kann man zwischen weiteren Wegarten wählen; entweder weiter die Forststraße (Weg Nr. 8) hinunter zum Ausgangspunkt, oder über einen Steig (Weg Nr. 81), der ca. 500 m unterhalb der Haidenholz-Alm links abzweigt. Bei dieser Variante hat man wieder zwei Möglichkeiten, ins Tal zu kommen, denn der Weg Nr. 81 verzweigt sich an der Stempelstelle Blasialm. Der Weg rechts führt  wieder in den Weg Nr. 8 und zurück zum Parkplatz Geigelstein. Geradeaus weiter Richtung Schleching, erreicht man das Tal westlich oberhalb von Schleching und kann über den Weg Nr. 28 wieder den Ausgangspunkt erreichen. 
Als weitere Abstiegsvariante bietet sich der Breitenstein an: Eine schöne, kleine Rundtour kann man mitnehmen, wenn man den benachbarten Breitenstein überschreitet. Dazu steigt man bis zur beim Anstieg erwähnten Scharte ab. Wenige Meter unterhalb nach rechts (im Abstiegssinn, also Richtung Süden) und entlang des Grates hinüber Richtung Breitenstein. Dieser Wegabschnitt erfordert schon etwas Trittsicherheit, gerade wenn das Wurzelwerk und die Steine glitschig sind. Bei einer kleinen Stufe wird man vielleicht gar die Hände kurz zu Hilfe nehmen. Die Abzweigungen zur Priener Hütte und zur Wirtsalm lässt man links, bzw. rechts liegen. Am Ende noch einige Meter durch Latschen empor zum Gipfel mit Kreuz (1.661m). Man überschreitet den Berg Richtung Südwesten und steigt durch eine breite Latschengasse zu einem Wiesensattel mit Schilderbaum ab. Hier gehts links Richtung Ettenhausen. Der Weg läuft nun rechts der Wiesenmulde, gegenüber vom rauen Kar, gemütlich nach unten. Später wechselt er die Hangseite und umrundet in wenigen Minuten den Breitenstein. Auf Höhe der Wuhrsteinalm trifft man wieder auf den Anstiegsweg. 

Tourdaten: 1200 Höhenmeter; Variante Breitenstein-Überschreitung zusätzlich etwa 100 Höhenmeter extra. 
Beste Jahreszeit: Mai bis zum Wintereinbruch (wegen des sonnseitigen Gipfelanstieges oft noch spät im Jahr möglich). 

Einkehrmöglichkeiten: Wuhrsteinalm, Priener Hütte, Roßalm, Haidenholzalm (natürlich je nach Jahreszeit und Alm- und Weidesaison). 

Sehenswertes: Vielfältige Flora und Fauna (Naturschutzgebiet Geigelstein), Roßalm, eine der höchst gelegenen Almen Deutschlands.

Der Berggasthof „Wuhrstein-Alm“ bietet einen schönen Platz für eine kurze Auszeit mit Übernachtung unterhalb des Geigelsteins mit prächtiger Aussicht und einzigartiger Berg-Atmosphäre.
Die Infos zum Naturschutzgebiet rund um den Geigelstein sind zu beachten. Man kann sie den örtlichen Hinweisen entnehmen. Im geschützten Gebiet darf man nur die markierten Wege benutzen!

Einige Höhenangaben: Gipfel Geigelstein 1.808 m: Ettenhausen, ehem. Talstation Geigelsteinbahn (625 m) – Wuhrsteinalm (1.160 m) – Wirtsalm (1.421 m) – Geigelstein (1.808 m) – Rossalm (1.680 m) – Haidenholzalm (1.250 m) – Ettenhausen (625 m), Priener Hütte 1.410 m, Gipfel Breitenstein 1.661 m. 

Für die Biker geht’s rund um den Geigelstein.

Interessant, abwechslungsreich und nicht zu schwierig.

Über 42 Kilometer und fast 2.000 Höhenmeter fahren wir eine lange, anstrengende und sehr abwechslungsreiche Tour rund um den Geigelstein, die aber letztendlich mit einfacher Fahrtechnik zu bewältigen ist.

Der Start ist am Dalsen-Parkplatz in Schleching/ Mühlau.

Auf der Tour ist eine kleine, aber steile Abkürzung vom Wanderparkplatz

in Huben nach ca. 13 km möglich. Vom Dalsen-Parkplatz führt die Route aufwärts über einen Forstweg und später über Almen hinauf zum Dalsensattel (4,9 km, 1.078 m). Weiter talwärts geht’s durch den engen Klausgraben (schöne Badegumpen!) hinab nach Hainbach (662 m). Wir benutzen nun den Priental-Wanderweg nach Sachrang, um dann zum Geigelstein-Parkplatz nach Sachrang (732 m) zu gelangen. Jetzt heißts wieder über eine Forststraße bergwärts um fast 700 Höhenmeter hinauf zur Priener Hütte (1.405 m). Nach ausgiebiger Rast mit Blick zum „Kaiser“ lassen wir die Radln abwärts laufen bis es nach 600 Metern zurück zur Abzweigung Ottenalm geht. In der  Kurve

halten wir uns links auf dem Fahrweg Richtung Ottenalm abbiegend nach Kössen.

Hier genießen wir die lange Abfahrt bis zur Rieder-Alm (Wegstrecke bis hier 28,1 km; auf 845 m), jetzt links abbiegen zur Ottenalm (29 km; ganzjährig bewirtschaftet) und über einen Sattel (965 m) hinab nach Kössen (587 m). Hier aber nicht auf den Schmugglerweg durch die Entenlochklamm abbiegen, da hier Bikeverbot besteht.  Nehmt stattdessen die Brücke und überquert die Tiroler Ache und folgt dann nach links (leider) auf 6.500 Metern der stark befahrenen Bundestraße über die Grenze bis zur Brücke in Wagrain. Gleich nach der Brücke geht’s nach rechts über den Achendamm

und Schleching zurück nach Mühlau.

Konditionsstarke und noch ausgelastete Biker können sich die Bundestraße sparen und 

zwischen Kössen und Schleching in der Abfahrt nach Kössen nach 29,6 km auf der Höhe von 935 m links abbiegen und den steilen Fahrweg Richtung Karalm hinaufkurbeln, um nach 3.300 Metern auf 1.270 m rechts nach Osten abwärts

abzubiegen. Kurz nach einer Alm verbreitert sich der Pfad zum Forstweg und führt in weiten Kurven fast um fast 670 Höhenmetern direkt hinab zum Geigelstein-Parkplatz und weiter durch Ettenhausen und Schleching nach Mühlau. 

(Text in Auszügen Ökomodell Achental) Fotos TI des Achentals und Aschau./ public design

 

Datum: 18.05.2021